Gaststätte "Breitenbacher Hof"
Wirtschaft > Gewerbe
Ungefähr 1880 war die Unterkunft (Reißighalle) der Italiener, die beim Bau der Eisenbahnstrecke halfen, abgebrannt.
Dann wurde eine Gaststätte gebaut von Friedrich Valentin Schatt. Pächter waren Herr George und später Herr Richard Bodesheim. 1912 wurde der Saal von Louis Schatt und Frau Ida geb. Sauerbrey angebaut. Im Saal übte der Turnverein an den Turngeräten (Reck, Barren, Ringe). Vorturner war Friedrich Bauroth.
Des Kaisers Geburtstag wurde bis 1914 durch Unterhaltungsmusik und gemütliches Beisammensein in der Bodesheimschen Gastwirtschaft gemeinsam mit dem Obst und Gartenbauverein gefeiert. Mitglieder des Chores erhielten Biermarken. Die Vergütung der Musik wurde von beiden Vereinen je zur Hälfte getragen.
1932 übernahmen Otto Schatt und seine Frau Anna die Wirtschaft. Im gleichen Jahr wurde das Haus aufgestockt, 1933 entstanden der Stall und das Wirtschaftsgebäude. Otto Schatt betrieb noch ein Fuhrunternehmen bis zu seinem tödlichen Unfall 1971 im Grumbacher Wald.
Es gab einen Kolonialwarenladen ab 1932. Außer Fleisch konnte man alle Dinge des täglichen Bedarfs bis 1957 erwerben. 1961 übte jeden Mittwoch der Volkschor in der Gaststätte. Jeden Donnerstagabend wurde Tischtennis im Saal gespielt und freitags gab es eine Filmvorstellung durch den Filmvorführer Gerhard Hüller.
In der Gaststätte wohnte von 1948 bis 1966 auch das Fräulein Dessau. Sie war in Breitenbach Lehrerin und machte mit den Kindern auch Theateraufführungen.
Einige Kinder von Otto und Anna - Roswitha, Erika und Gerhard blieben in Breitenbach. Sie helfen in der Gaststätte und im landwirtschaftlichen Kleinbetrieb, seit 1979 alleine. Bis 1975 gab es auf dem Hof Pferde. Bis 1990 wurden Kühe und Schweine gehalten.
Gerhard, Roswitha und Erika
Nach der Wende wurden die Turngeräte verschrottet, im Saal wurde ein Kamin eingebaut. Die Breitenbacher treffen sich hier zum Bier, spielen Billard und Dart und auch Versammlungen finden statt.
