Enthüllung Gedenkstein - Breitenbach-SM

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Enthüllung Gedenkstein

Geschichte
Was geschah vor 60 Jahren?
  
Ende des diesjährigen Monats jährt sich zum 60.Mal ein schreckliches Ereignis, das einst viele Bewohner unserer Region berührte. Eine größere Zahl von Bürgern aus der Stadt und den Ortschaften des Kreises kam damals auf grausame Art zu Tode, wurde in mehreren Massengräbern in der Flur des Mittelstiller Ortsteils Breitenbach elendig verscharrt und schließlich per Zufall gefunden. Zu diesen Ereignissen gibt es bislang mehrere Berichte, deren Angaben auf Übermittlungen von Zeitzeugen beruhen und die heute im Stadt- und Kreisarchiv aufbewahrt werden. In größeren Zeitabständen erschienen dazu ab 1990 auch Veröffentlichungen in der lokalen Presse.
 
Das lobenwerte Vorhaben der Einwohner von Breitenbach, mit einem Gedenkstein an der Stelle der Massengräber in diesem Frühjahr an die Toten zu erinnern und ihrer zu gedenken, gibt Anlass, sich dieser Thematik erneut zu zuwenden. Dabei zeigte sich, dass außer den wenigen Berichten keinerlei direkte Angaben zu den damaligen Vorgängen im Stadt- und Kreisarchiv zu finden sind. Was wundert es auch, der sowjetische NKWD(Volkskommissariat für Inneres=Geheimdienst) hinterließ hier keine Spuren und für die einheimischen Behörden waren dessen Gräueltaten ein absolutes Tabu. Die genannten Berichte erwiesen sich bei Vergleich der wichtigsten Faktoren als widersprüchlich, manche Angaben sind gar falsch. Die Geheimhaltung über Jahrzehnte und Unexaktheiten in der mündlichen Überlieferung sind die Ursachen. Neue Erkenntnisse konnten also nur gewonnen werden durch das Aufspüren noch lebender Betroffener und Zeitzeugen sowie deren Befragung. Das ist dem Autor dieses Beitrages auch gelungen, ohne dass seine Untersuchungen schon abgeschlossen werden konnten. Manche Vorgänge sind dennoch unklar geblieben und werden sich auf Grund fehlender schriftlicher Zeugnisse wohl auch nicht mehr aufklären lassen.
               Es war in den letzten Märztagen des Jahres 1946, - das Wetter ließ es im Gegensatz zum Jahr 2006 längst zu – als in den späten Vormittagsstunden der Breitenbacher August Ullrich sich dem „Wiesenfegen“ widmete und sein derweil umherstreuender Hund in einem nahe gelegenen Ackerstück der Familie Ullrich/Möller im Hilpers(alte Flurbezeichnung, südlich des Fahrweges zwischen Breitenbach und Springstille) einen menschlichen Arm frei scharrte. Um welchen Märztag es sich damals handelte, ist heute nicht mehr exakt nachzuvollziehen. E.K., der als knapp Fünfzehnjähriger in seiner Eigenschaft als Angehöriger der Breitenbacher Feuerwehr an der Bergung der Leichen beteiligt war, nennt den 26., ist sich aber nicht mehr ganz sicher. Für H.M., dessen Vater sich unter den Toten befand, war es der 30.März.
               Der Schrecken, den der Hundebesitzer angesichts des grausigen Fundes bekam, dürfte nachvollziehbar sein. Er verständigte umgehend den Breitenbacher Bürgermeister Richard Ullrich, der wiederum sofort Meldung zum Schmalkalder Landratsamt vollzog und den Auftrag erhielt, mit Feuerwehrleuten und notfalls weiteren Männern aus Breitenbach, Mittel- und Springstille die Fundstelle zu sichern. Beteiligt war auch der für Mittelstille, Grumbach und Breitenbach zuständige Polizist D. aus Asbach. Was sie vorfanden, waren mehrere Gräber, deren Anblick sie ihr ganzes Leben nicht mehr vergessen sollten: wahllos hineingeworfene Leichen, dazwischen Stroh, vermutlich von LKW`s und Panjewagen, auf denen diese in den Wintertagen dorthin transportiert worden waren. Die Toten trugen ihre heruntergekommene private Kleidung, ihre Köpfe waren mit Säcken umhüllt und mit Telefondraht umwickelt, den die Amerikaner zum Ende der Besatzungszeit so reichlich hinterlassen hatten. Beim Bergen der Leichen wurde deutlich, dass die bärtigen Männer  mit Genickschuss getötet und ihnen wohl nachträglich der Schädel eingeschlagen worden war. Lediglich ein etwas oberhalb im Wald gelegenes Grab enthielt fünf oder sechs Tote allein mit Genickschuss.
Der Bergungsmannschaft war sofort bewusst, woher die Verscharrten kamen. Aus dem vom NKWD unmittelbar nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen am 3.Juli 1945 eingerichteten Gefängnis.Es bestand vermutlich bis Juli 1946. Dieses befand sich in Schmalkalden, in der Hoffnung, im früheren Marstall des Schlosses Wilhelmsburg, der bis in diese Tage Sitz des Amtsgerichtes ist. Ausgangspunkt für dieses Gefängnis, aber auch die zeitweilige Einrichtung von zahlreichen Lagern in Thüringen, war der NKWD-Befehl Nr. 00315, der seit April 1945 in der sowjetisch besetzten Zone das Dasein von Kriegsgefangenen und zahlreicher Verhafteter regelte. Während erstere in die UdSSR geschickt wurden, kamen letztere in Speziallager innerhalb der SBZ (Sowjetische Besatzungszone). Mit Verhaftung hatten vor allem deutsche Geheimdienstangehörige, Diversanten, aktive Nazis, Führer faschistischer Jugendorganisation, Mitarbeiter der Gestapo und des SD, ferner von Stadt- und Kreisverwaltungen sowie Autoren antisowjetischer Publikationen zu rechnen. Aus diesen Speziallagern, in denen auch eine Vielzahl völlig Unschuldiger einsaß, wurde anfangs ein Großteil zum Arbeitseinsatz in die UdSSR deportiert. Alsbald regelte der o.g. NKWD – Befehl die Übernahme zahlreicher Häftlinge in das für Thüringen eingerichtete Speziallager Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar. Auch Schmalkalden besaß wie die meisten größeren Orte für kurze Zeit ein „zulieferndes“ Speziallager, zu dem es heute kaum noch Unterlagen gibt. Es wurde als „pol.Häftlingslager(Faschisten)“ bezeichnet und unmittelbar nach der Ablösung der amerikanischen durch sowjetische Besatzungstruppen Anfang Juli 1945 eingerichtet. Für die Unkosten hatte die Stadt aufzukommen. Es befand sich auf dem Schützenplatz der Schmalkalder Schützengesellschaft unterhalb der Notstrasse, bestand aus Baracken unter Einbeziehung des damaligen Schützenhauses, das später zum „Robert-Koch-Krankenhaus“ umgebaut werden sollte (heute Hauptgebäude der gleichnamigen Blindeninstitusstiftung). Das Lager dürfte bis Oktober 1945 bestanden haben. Überlieferte Angaben sprechen von zeitweilig bis zu 600 Insassen, doch diese Zahl scheint eindeutig zu hoch gegriffen.
               Eine im Stadt- und Kreisarchiv erhaltene Liste vom 4.8.1945 nennt 153 Lagerinsassen aus fast allen Orten des damaligen Kreises Schmalkalden. Die Zahl scheint durch Ab- und Zugänge ständig gewechselt zu haben. Eine zweite, jetzt aber namentliche Liste über die in der 1.Hälfte des Juli 1945 Entlassenen verdeutlicht dies. Darin handelt es sich um 159 Häftlingen, bis auf eine Frau alles Männer. Von ihnen wurden zwölf, darunter Schmalkaldens Exbürgermeister Willy Kramer, in das im Amtsgericht eingerichtete Gefängnis, einer in das Krankenhaus überstellt. Der große „Rest“ kam auf freien Fuß. Das lässt erkennen, dass es in dem Lager überwiegend unschuldig oder wegen geringfügiger Vergehen Festgenommene gab. Neben dem Lager existierten in Schmalkalden zwei Gefängnisse: das bewährte, eindeutig harmlosere in den Kellern des Rathauses und das gefürchtete des sowjetischen NKWD im Amtsgericht. Das Gerichtsgebäude war durch einen etwa drei Meter hohen dichten Bretterzaun abgeschirmt, der auf Höhe des „Kaisersaals“ („Stadt Schmalkalden“) begann, hier sowohl Tor und Tür aufwies, und, den südlichen Bürgersteig zwecks Erreichbarkeit der Häuser freilassend, bis zur Einmündung Kothersgasse bzw. Linkgasse verlief. Als eigentlicher Zugang zum Gefängnis diente jedoch die Zufahrt am Schlossteich entlang und durch das Tor in der sogenannten Gerichtsmauer. Alle zum Gerichtsgebäude gerichteten Fenster der benachbarten Häuser erhielten einen Kalkanstrich. Manche Gebäude mussten auf Grund allzu großer Nähe zum Geschehen von den Bewohnern geräumt werden.

Über das Geschehen im NKWD-Gefängnis gibt es nur ganz spärliche Berichte von Zeitzeugen, die allerdings ein eindeutiges Bild von der schlechten Behandlung der Häftlinge zeichnen. Als Kommandant fungierte ein Oberleutnant (später Kapitän) Pawlow, der sich verächtlich über den Eifer hiesiger Denunzianten geäußert haben soll, denen geschuldet war, dass zahlreiche Unschuldige hier landeten. Sein Stellvertreter war Leutnant Anisimow, der die Einheimischen seine Gefühle und Einstellung in Folge der von den Deutschen in der Sowjetunion angerichteten Gräueltaten deutlich spüren ließ.Unter ihm soll es in Abwesenheit Pawlows zu Erschießungen gekommen sein, doch nicht in einem Exzess an einem Abend, wie bislang vermutet wurde. Vielmehr sind die 36 bis 42 Toten (die exakte Zahl ist heute nicht mehr feststellbar), die bei Breitenbach verschwanden, an mehreren Tagen in größeren Zeitabständen umgebracht worden. Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Ermordungen über ein Vierteljahr hinzogen. So könnte sich zum Beispiel auch O.D. aus Floh, am 14.November 1945 wegen feindlicher Einstellung zur Roten Armee (ein völlig Unschuldiger!) verhaftet und am 25.Dezember 1945 erschossen, unter den Toten befunden haben. Zu unterschiedlich und teilweise auch weit fortgeschritten zeigte sich der Verwesungsgrad der Leichen, als dass sie zu einem Zeitpunkt verscharrt worden sein könnten. Zudem wurden von den Mittelstillern und Breitenbachern in verschiedenen Nächten russische Transportfahrzeuge registriert.
Gefunden wurden wohl fünf Gräber. Der schon erwähnte E.K. nennt drei, aus denen unter seiner Mitwirkung Leichen geborgen wurden; eines mit dreizehn, ein weiteres mit fünf und schließlich, etwas entfernt im Wald, ein nächstes mit fünf oder sechs Toten. Letztere waren jene Unverhüllten, die lediglich Genickschüsse aufwiesen. Weitere Gräber befanden sich nach seiner Aussage etwa 150 Meter oberhalb. Dies bestätigt indirekt auch R.M.
 
Die zur Bergung der Leichen eingesetzten Männer hatten eine traurige und deprimierende Arbeit zu verrichten, über der die ständige Angst lag, was mit ihnen, die sie jetzt um die Ermordung wussten, passieren würde. Sie standen unter Schock und in ständiger Erwartung der Russen. Die Toten wurden von ihnen aus den Gräbern gehoben und zum Abtransport in Reihe gelegt. Dabei versuchten sie natürlich festzustellen, ob sich Bekannte darunter befanden. Und so sind auch etliche der Ermordeten identifiziert worden. Allerdings blieb der Austausch an Erkenntnissen untereinander unter dem Eindruck des Fundes und der Unsicherheit darüber, was man seinem Nebenmann an persönlichen Gedanken noch anvertrauen könnte, damals und auch später weitgehend aus. Persönliche Gegenstände, die zur Identifizierung hätten beitragen können, wurden nicht gefunden. Einige der Toten trugen hölzerne Löffel bei sich, die beim „Abfassen“ des mehr als dürftigen, zumeist dünnflüssigen Gefängnisessens große Bedeutung besaßen. Darüber hinaus fand sich lediglich ein leeres Brillenetui des Schmalkalder Optikers Dellith aus der Steingasse.
 
               Zu den Toten zählte mit hoher Wahrscheinlichkeit Schmalkaldens ehemaliger Bürgermeister Christian Willy Kramer, der in der Nazizeit das Amt bekleidet hatte und für den es erst am 20.06.1961 in Offenbach eine Todeserklärung gab. Nachfragen bei der Gedenkstätte Buchenwald ergaben, dass ein dortiger Aufenthalt Kramers 1945/46 unwahrscheinlich gewesen sei. Unter den Ermordeten befand sich auch der Vater von R.M. aus Steinbach-Hallenberg, ebenso wie dessen Freund K.W. aus Herges-Hallenberg. Beide waren auf Grund einer Denunziation völlig unschuldig in das NKWD-Gefängnis geraten. R.M. erhielt 1997 durch die russische Generalstaatsanwaltschaft in Moskau die Rehabiltitation für seinen Vater und damit auch einige lapidare Auskünfte zum damaligen Geschehen. Dieser sei am 13.Februar 1946 durch das Militärtribunal der „88.Garde-Schützendivision“ laut Artikel 1 des Erlasses des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 19.April 1943 zur Höchststrafe – Tod durch Erschießen – verurteilt und am 19.März 1946 erschossen worden. Damit steht zumindest für einen der Toten der Tag seiner Ermordung fest! Die Rehabilitation erfolgte gemäß Artikel 3/Absatz a des Gesetzes der Russischen Förderation „Über die Rehabilitierung von Opfern politischer Repressionen“ vom 18.Februar 1991. Auch wenn dies nur für den Vater von R.M. aus Steinbach-Hallenberg Gültigkeit besitzt, so ordnet der Gesetzestitel die damaligen Vorgänge in Schmalkalden und Breitenbach doch als eine ungesetzliche Tat ein. Nicht umsonst hat sich in der Überlieferung die Ansicht hartnäckig erhalten, dass diese Gewalttaten des amtierenden Schmalkalder NKWD-Kommandanten Anisimow und seiner Mannschaft Exzessen unter Alkoholeinwirkung geschuldet gewesen seien.
               Was geschah nun mit den bei Breitenbach aus der Erde geborgenen Leichen? Die Sicherungsmannschaft blieb zunächst unter sich. Erst mit dem Eintreten der Dunkelheit erschienen die russischen NKWD-Leute mit Lastkraftwagen, um die Toten aufzuladen und mit ihnen ins Unbekannte zu verschwinden. Bisherige Veröffentlichungen und Meinungsäußerungen sprechen davon , dass sie nach Buchenwald verbracht und dort verbrannt  worden seien. Doch dies ist blanker Unsinn! Es dürfte Jedermann einleuchten, dass die Krematorien des ehemaligen Konzentrationslagers im April 1945 für immer stillgelegt worden waren. Das bestätigen auch Auskünfte von der Gedenkstätte. Und es ist ferner inzwischen längst bekannt, dass die zahlreichen im späteren Speziallager Umgekommenen dort selbst im Gelände verscharrt wurden.
               Wenig plausibel erscheint ein Hinweis, zu jener Zeit sei ein russischer Militärwagen mit Leichen am Heuberg gesichtet worden. Die Mordtaten, auch wenn sie dann als Hinrichtungen nach Militärgesetz legalisiert wurden, waren selbst unter den damals geltenden Spielregeln ungesetzlich und ein Verbrechen. Dessen dürften die Täter sich durchaus bewusst gewesen sein, vor allem, dass ihre Taten und deren Folgen in anderen russischen Kommandanturbereichen ruchbar würden. Passend dazu kursierte bald nach den Exzessen das Gerücht, Leutnant Anisimow sei von eigenen Leuten erschossen worden. Gegen einen längeren Transport sprach zudem der z.T. fortgeschrittene Verwesungszustand der Leichen. So ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die Toten von Breitenbach erneut in der Schmalkalder Region in den Boden gekommen sind.
 
R.M., seinerzeit in der Staatlichen Fachschule Schmalkalden in der Ausbildung zum Werkzeugmacher befindlich, konnte persönlich von seinem Klassenzimmer aus beobachten, wie in den Tagen Ende März/Anfang April 1946 ein auffälliger Fahrverkehr mit Fahrzeugen des NKWD die Notstrasse aufwärts stattfand. Besonders auffallend zeigte sich das Fahrzeug des Kommandanten, ein leuchtend blauer, konfiszierter Mercedes-Sport oder- Kabriolett. Und noch etwas fiel auf: ein kleiner unzugänglicher Mann mit großem Schäferhund, der sich zu dieser Zeit auffallend häufig vom Bahnhof Stiller Tor in Richtung Notstrasse und Grasberg in Bewegung setzte, um Kontrollgänge durchzuführen. R.M. vermutet in ihm einen damaligen Polizeispitzel. Inzwischen stellte sich heraus, dass es sich um den städtischen Flurschützen A. gehandelt haben muss.
 
Die annähernd 40 Toten ruhen bis heute also an unbekanntem Ort, über den sich lediglich Vermutungen anstellen lassen. Der NKWD konnte keinesfalls daran interessiert gewesen sein, dass sie ein zweites Mal gefunden würden und wird entsprechend vorgesorgt haben. Dass es deutsche Beteiligte und Mitwissende gab, ist anzunehmen. Sie schwiegen aus persönlicher Überzeugung heraus, Scham oder Furcht und dürften zum großen Teil heute nicht mehr am Leben sein. Für die Angehörigen blieb die Frage nach dem Warum und Wie, die meisten erhielten nicht mal die Gewissheit, ob sich der Mann, Vater oder Bruder unter den Ermordeten befand. Die Siegerjustiz im Ergebnis eines viele Millionen Tote fordernden, von den Deutschen angezettelten 2.Weltkrieges schuf ebenso die Bedingungen für die damaligen Ereignisse wie die allgemeinen Zustände nach Kriegsende. Einerseits waren es die Militärgesetzgebung der sowjetischen Siegermacht, der willkürliche Umgang mit ihr und eine menschenverachtende Schmalkalder NKWD-Kommandantur, die ehemalige Nazis und faschistische Funktionsträger verschiedener Art, Militäranghörige, Mitläufer unterschiedlicher Couleur, darunter in der Mehrzahl harmlose,solche, die ohne Papiere angetroffen worden waren oder auch gänzlich Unschuldige, zunächst in das Gefängnis und dann auf grausame Weise zu Tode brachten. Anderseits sollte dabei nicht vergessen werden, dass der NKWD nicht nur fleißige Zuträger, sondern auch eifrige Helfershelfer aus der heimischen Bevölkerung hatte – aus welchen Motiven auch immer. All dieses war im Ergebnis des vorangegangenen Krieges möglich geworden, dessen sollte sich jeder, der diese Zeilen liest, bewusst sein. So ist der an die Ereignisse vor 60 Jahren erinnernde Gedenkstein in der Breitenbacher Flur vor allem eine Mahnung gegen Krieg und für den Frieden.

Peter Handy (2006)

   

 
 
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