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Stellmacherei Wilhelm

Wirtschaft > Gewerbe
 
1933

Ca. 1880               Richard (1854) und Rosine Wilhelm                               Werkstatt gegründet
                            (6 Kinder, davon 3 Mädchen + 3 Jungen)
 
 
1925                    Otto Wilhelm (geb.1903), Sohn von                               Werkstatt übernommen
                           Richard und Rosine                                                      (noch zusätzlich bei der Eisenbahn gearbeitet bis 1945)
 
1929                                                                                                      angebaut
 
 
1947                                                                                                      angebaut
 
 
1949-53                Horst Wilhelm                                                              Lehrling beim Vater
 
 
ab 1965                Horst Wilhelm                                                               in Firma Otto Wilhelm tätig
                                                                                                             (Otto Wilhelm vorwiegend in Landwirtschaft tätig)
 
1977                    Horst Wilhelm                                                               Firma übernommen
                                                                                                                                                                               
 
16.9.1992             Christel Wilhelm                                                            Ehefrau übernimmt Firma
 
 
August 2003                                                                                            Firma Christel Wilhelm  geschlossen


Richard, Otto und Horst Wilhelm waren von Beruf Stellmacher. Es gab noch einen Bruder von Otto, Hermann Wilhelm, der ebenfalls Stellmacher war. Dieser arbeitete in seiner Jugend auch im elterlichen Betrieb, den er aber später zwecks Heirat nach Springstille verließ und dort selbst eine Stellmacherwerkstatt gründete.

 
2003

Bis in die 60er Jahre wurden in dem Betrieb nur Stellmacherarbeiten durchgeführt, wie Reparaturen an landwirtschaftlichen Geräten. Aber auch neue Gummi- und Leiterwagen wurden gebaut. Danach wurde die Struktur des Betriebes verändert und Horst Wilhelm begann mit der Produktion von Massenartikeln. Hierzu wurden die Räumlichkeiten vergrößert, der Maschinenpark musste verändert werden und zusätzliche Arbeitskräfte wurden eingestellt. Die erste Massenartikelproduktion waren die Mausefallenbrettchen, die an die Fa. Schmauch in Brotterode geliefert wurden. Als nächstes kamen dann Pinselstiele ins Programm. Dies war schon ein Exportartikel. Der Abnehmer, die Pinsel- und Bürstenwerke in Schönheide, komplettierten den Pinselstiel zum Pinsel. Monatlich holte Schönheide ca. 300 Tausend Pinselstiele bei uns ab. Die Anschaffung eines Automaten, mit dem die Stiele gedreht werden konnten, war notwendig. Zu den Pinselstielen gesellten sich in den 70er Jahren dann noch kunstgewerbliche Artikel (Außgießertische und –bänke, sowie Profilleisten). Der Abnehmer war der VEB Kunstgewerbe in Pappenheim (heute Kleinschmalkalden). Dort wurden die Teile komplettiert und vorwiegend nach Westdeutschland exportiert. Ab 1977-2003 wurde die Werkstatt laufend repariert und modernisiert, Stall und Scheune (ehem. landwirtschaftl. Wirtschaftsgebäude) wurden zu Werkstattgebäuden umgebaut.
 
Kurz vor der Wende wurde noch zusätzlich zur laufenden Produktion ein Möbelgriff gefertigt, für das Möbelkombinat in Bad Langensalza. Der Griff war für ein kombiniertes Wohn- und Schlafzimmer, welches für die Engländer hergestellt wurde. Diese Produktionspalette wurde bis zur Wende beibehalten.
 
1989 waren 5 Arbeitskräfte im Betrieb beschäftigt und es gab 2 Heimarbeiteraußenstellen in Bairode und Schweina mit jeweils 2 Beschäftigten. Die Buchführung hatte ich, Christel Wilhelm, Ehefrau vom Horst Wilhelm, zusätzlich zu meiner Tätigkeit (Abteilungsleiter Gebäudewirtschaft in Schmalkalden) ausgeführt.
 
 
Nach der Wende war alles anders. Unsere Artikel waren komplett weg gebrochen. Es wurde nichts mehr von der alten Produktion benötigt. Wir mussten uns vollkommen neu orientieren.
 
Mitarbeiter mussten entlassen werden. Ich habe in der Gebäudewirtschaft aufgehört und im Betrieb meines Mannes angefangen. Nur wir beide versuchten den Neuanfang. Neue Aufträge waren Griffe für die Werkzeugindustrie und Zuschnitte für diesen Bereich. Der alte Maschinenpark war nutzlos geworden. Ein anderer Automat wurde gekauft. Damit konnten Teile in  verschiedenen Formen und kleineren Stückzahlen bis zur Betriebsaufgabe produziert werden. Anfangs wurde nur mit Aushilfskräften gearbeitet, später konnten wir wieder 2 Beschäftigte fest einstellen. Unsere neuen Abnehmer waren „Manikürwaren“ aus Steinbach-Hallenberg und einige Firmen in Westdeutschland.
 
1992 übernahm ich den Betrieb von meinem Mann und dann haben wir beide gemeinsam bis 2003, als mein Mann erkrankte, die Firma  geführt.
 
 
Christel Wilhelm



                                                        Horst Wilhelm und Gerda Lange 1990


2002


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