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Gesang Harmonie

Geselligkeit > Vereine
„Gesangsverein Harmonie“
 (Auszug aus der Chronik)





Bericht von Alwin Sauerbrey am 15.Dezember 1955
 
 
Vor 50 Jahren mussten die alten Sänger nach Mittelstille eilen, um die deutsche Sangeskunst und das Kulturerbe zu fördern, weil im eigenen Ort kein Chorleiter war. Die alten Sänger setzten sich zusammen und berieten darüber, einen eigenen Verein zu gründen, denn es war ein Lehrer ins Dorf gekommen, der in der Lage war, einen Verein zu führen. Es war der Lehrer Hans R ü h l.


Chor 1910 – Sänger mit Ehefrauen

Mit diesem Lehrer wurde am 15.Dezember 1905 der Verein ins Leben gerufen und mit dem Namen „Gesangsverein Harmonie“ aus der Taufe gehoben. Es waren seinerseits die Sänger
 
 
                                            Richard Wilhelm
                                             Kaspar Möller
                                             Georg Möller
                                             Richard Möller
                                             Ehrhard Möller
                                             Ehrhard Ritzmann
                                             Richard Bauroth
                                             Friedrich Bauroth
                                             Friedrich Sauerbrey
                                             Theodor Bickel
                                              August George
                                              Louis Schatt
                                              Hermann Krech
                                              und Chorleiter Hans Rühl


In kurzer Zeit war der Verein gewachsen, denn jüngere Kräfte schlossen sich dieser Sache an. Der Verein kam zu Blüte und Wohlstand, und manches Waldfest und manches gemütliche Beisammensein wurde mit den Ortseinwohnern gefeiert, denn der Verein war immer zur Stelle, ob bei Freud oder bei Leid. Der alte Wahlspruch hieß:
 
 
                              Wo man singt, da laß dich ruhig nieder
                              böse Menschen haben keine Lieder.
 
Den Vorstand bildeten seinerzeit die Sangesbrüder Richard Wilhelm und Erhard Ritzmann, Ehrhard Möller, Kaspar Möller, Hermann Krech.
 
Als nun der Verein in bester Blüte stand, kam der Weltkrieg 1914-1918 und ließ den Verein zusammenschmelzen. Opfer des Krieges wurden die Sangesbrüder Ernst Nothnagel, Fritz Ritzmann, Eduard Möller, Karl Wilhelm.
 
Nach dem Kriege, im Jahre 1919, nahm der Verein seine Tätigkeit wieder auf und die Lücken wurden durch Hinzutretende geschlossen. Auch der Vorstand bekam ein neues Gesicht. Die Sangesbrüder Ernst Ritzmann, Otto Wilhelm, Ernst Bauroth, Theodor Bauroth, Oskar Kind, Hugo Kind, Karl Möller, Emil Möller, Robert Nothnagel, Edmund Döll, Otto Peter waren nun langjährige Vorstandsmitglieder und sind zum Teil noch heute im Vorstand tätig. Chorleiter Hans Rühl nahm wieder die Leitung des Vereins in seine Hände, bis er uns  im Jahre 1937 durch Wegzug verließ und Ehrenmitglied des Vereins wurde.

Es galt nun einen anderen Chorleiter zu gewinnen, den wir auch fanden, und zwar war es Walter Weisheit aus Volkers; der nun immer mit seinem Tretmotor kam und regelmäßig Singstunden abhielt.
Aber auch diese Blüte sollte nicht lange währen, denn 1939 begann der faschistische Weltkrieg und machte unseren Verein vollends zunichte, denn Mann und Maus wurde einberufen, selbst der Chorleiter musste fort.
Der Verein ruhte von 1939 bis 1947. Im 2. Weltkrieg verloren wir folgende Sangesbrüder: Walter Peter, Walter Kind, Oswald Sauerbrey, Louis Ritzmann.

Es war nun im Mai 1947, als wiederum ältere Mitglieder den Anstoß gaben, den Verein wieder ins Leben zu rufen. Dieses Mal war aller Anfang schwer, denn alles war weg und viele hatten den Mut verloren. Aber der Chorleiter Walter Weisheit war uns erhalten geblieben. Wieder ging es los, und der Verein „Harmonie“ wurde in einen Volkschor umgewandelt. Die Pflege des Kulturerbes wurde wieder neu begonnen und langsam ging es wieder vorwärts.
 
1952 verließ uns Chorleiter Walter Weisheit aus gesundheitlichen Gründen. Wieder war guter Rat teuer. 1953 sprang Chorleiter Otto Wilhelm aus dem Nachbardorf Springstille ein, mit dem wir nun das deutsche Lied- und Kulturerbe pflegen. Der Wunsch der Chorsänger möge sich erfüllen, dass uns Chorleiter Wilhelm bis an sein Lebensende treu bleiben möge.
Wir hegen heute den neuen Spruch:
                Singe, Trinke, Küsse, das sind des Lebens Genüsse.
Der Trinkspruch sagt: Durstige Kehlen und schäumendes Bier, ein Lied im Chor, das lob ich mir. Und: Hungriger Magen, ein freundlich Gesicht, ein Lieb im Arm, mehr brauch ich nicht. Oder: Harmonie hält uns zusammen, Harmonie hält uns vereint, Harmonie in Lied und Leben, Harmonie hält uns vereint.
Um nun all derer zu gedenken, die für uns gefallen und gestorben sind, bitte ich, sich von den Plätzen zu erheben.
  
Unsere übrig gebliebenen Ehrenmitglieder sind:
Hans Rühl, Richard Bauroth, Theodor Bickel, - die wir nun für ihre Treue, vor allem als Gründer, ehren wollen.

Chor in den Jahren 1955-bis zur Wende


 

  

 

 
Der Chorleiter Otto Wilhelm aus Springstille, der seit 1953 den Chor leitete, starb 1957.
Die Chorleitung übernahm  der Herr Lehrer Rommel aus Christes. Auch das Ehrenmitglied und ehemalige Chorleiter Hans Rühl und der Schriftführer Alwin Sauerbrey verloren wir durch Todesfall. Neuer Schriftführer wurde Alwin Bauroth. Die Beiträge erhöhten sich von 50 Pfg auf 75 Pfennige pro Monat. Am 3.5. 1958 wurde der letzte Mitbegründer des Chores, Theodor Bickel, zu Grabe getragen.

Im Jahre 1961 feierten Ernst Ritzmann und Ernst Bauroth 50-jährige aktive Mitgliedschaft. Beide erhielten sie eine Ehrenurkunde

  

1960 legte nach 8jähriger Vorstandsarbeit Robert Nothnagel sein Amt nieder. Den 1.Vorstand übernahm Otto Wilhelm. Wegen der überaus schlechten Straßenverhältnisse nach Christes fand sich kein Kraftfahrer mehr bereit, den Chorleiter zu den Singstunden  abzuholen und wieder nach Hause zu bringen. Deshalb wurde beschlossen, dass der frühere Dirigent  Walter Weisheit aus Volkers die Singstunden übernimmt.

 
In den folgenden Jahren waren die Nachbarchöre Mittelstille, Springstille, Christes und Volkers eingeladen wurden. Es wurde an Wertungssingen mit gutem Erfolg teilgenommen. Man sang auf Jugendweihen, zu Silber- und Goldnen Hochzeiten und auch zu Beerdigungen.
 
Vom Volkschor Christes erhielten wir auf Grund unserer freundschaftlichen Beziehungen folgende Mitteilung:
 
„ Freundschaft, ach welch herrlich Wort, wenns ehrlich gilt und dauert fort. Bei unsern Chören war sie lang schon von Bestand und edlen Klang. Ist allen Menschen so beschieden- gibt`s Freundschaft und auch Völkerfrieden.“
 
 
Otto Wilhelm übergab nach 6 Jahren das Amt des Vorstandsvorsitzenden am 8.1.1966 an Kurt Schellenberger. Schriftführer wurde Ewald Kauffmann, Kassierer Paul Bauroth. Am 27.1.1966 wurde zur Beerdigung von Frl.Dessau gesungen und getragen. Die Verstorbene stand dem Chor sehr nahe. Sie war immer bereit, den Chor bei Veranstaltungen musikalisch zu unterstützen.

Es bestand ein Patenschaftsvertrag mit der LPG-Tierproduktion „Heinrich Rau“ Mittelstille zur Förderung des Chorgesanges durch finanzielle Unterstützung.
 1976 fand in Breitenbach ein Sängerfest statt, wo das Jubiläum „70 Jahre Volkschor“-  etwas verspätet- gefeiert wurde.









Zur LPG-Feier in Schmalkalden wurde gesungen, auch zur Festveranstaltung im Werkzeugkombinat (1980), natürlich zu den Backhausfesten, die seit 1984 jährlich stattfinden.

Der Höhepunkt des Chorvereins war der Fernsehauftritt  des Chores 1986 in der Sendung „Lieder, Land und Leute“ unter der Moderation von Barbara Kellerbauer.

  





  


Gemütlich ging es zu bei Waldfesten auf dem Hirtenberg. 1989 gab es einen Auftritt im Kloster Vesra. Am 11.05 1990 trat der Chor das letzte Mal zum 80.Geburtstag vom Dirigenten Walter Weisheit auf.





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