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Nachforschungen

Geschichte
nach Erich Reumschüssel

 
 
Erich Reumschüssel, der Bruder von Frieda Reumschüssel, verh.Dietzel, kehrte aus dem 2. Weltkrieg nicht zurück.
Er war eingesetzt bei der Schlacht um Stalingrad. In den letzten Briefen schrieb er folgendes:

 




Rußland,6.10.42
 
 
Liebe Schwester und Mutter!
 
 
Will euch heute Abend noch schnell   Zeilen schreiben. Habe mit Freude Frieda ihren lieben Brief vom 15.09. heute erhalten. Wie sie schreibt, wollte Vater  Ende des vorigen Monats auf Urlaub fahren, hoffentlich ist es ihn geglückt und ist jetzt zu Hause bei euch und kann euch im Urlaub unterstützen. Ich bin bloß gespannt, wann ich das Glück   mal mit Urlaub habe, wird wohl so schnell nicht werden. Wir hingen noch in Ruhe, was sie eigentlich mit uns  vorhaben, wissen wir nicht, etwas Gutes wir ja bestimmt nicht kommen. Ruhe kann man ja für die jetzige Zeit auch nicht sagen, denn wir sind den ganzen Tag beschäftigt, ich sitze heute Abend im Auto und schreibe bei Kerzenlicht.
 
Wie Frieda schreibt, ist aus Mittelstille der Alfred Günzler gefallen, den ich wohl kenne, es wohl noch mancher dran glauben müssen. Von der  lieben Tante Minna habe ich auch noch einen Brief vom 6.09. bekommen, gratuliert mir zum E.K. (Eisernes Kreuz), sagt ihr, dass ich den Brief erhalten hätte und würde mich vielmals bedanken dafür. Ich komme jetzt doch nicht zum Schreiben. Dann sind  für mich wieder  ganz Päckchen angekommen   Nr.77 und 88, habe jetzt die  Päckchen  bis zu Nr.88. Heute haben wir  auch wieder eine Päckchenmarke   erhalten. Lege sie  wieder mit bei. Ich will nun schließen und mich nun ins Zelt hauen, es wird jetzt des Nachts immer schon schön kalt. Bin noch frisch und gesund, hoffe das Selbe auch von euch.
 
Die herzlichsten Grüße sendet Erich  
 
 
Rußland, 28.10.42
 
 
Liebe Mutter und Schwester!
 
 
Will euch heute wieder kurz paar Zeilen mitteilen. Gestern ist wieder Post gekommen, dachte
 
nur von euch ein Brief erhalten, war aber nicht der Fall. Am Sonntag habe ich den Brief des Vater vom 3.10. zuhause geschrieben  hat, erhalten, jetzt sind nun  seine ganzen Tage Urlaub   rum und   hoffentlich habt ihr schönes Wetter gehabt, damit euch Vater tüchtig helfen konnte. Wir sind jetzt noch eingesetzt,   das wird aber nicht mehr lange dauern, dann werden wir wieder abgelöst. Das Wetter geht jetzt auch noch so einigermaßen. Schlafen drin in einem Bunker, ist doch besser zu dieser Jahreszeit, als im Zelt.
 
Neues gibt es noch nicht, haben mir jetzt 6 Stück Päckchenmarken  erhalten, diese sind für Weihnachten gedacht, ich werde sie mal mit beilegen, ihr werdet allerdings mich davon  gucken, wenn ich mit so  einem Haufen  Marken   ankomme, 5 Stück hab ich schon heim geschickt. Jetzt wären es zusammen 11 Stück. Wenn ihr mir nun was schicken wollt, dann schickt es so schnell wie möglich fort. Es fahren jetzt ein ganzer Teil in Urlaub, und wenn im Urlaub  so weiter geht, dann kann die Möglichkeit bestehen, dass ich Anfang des Jahres auch noch dran komme. Bin noch frisch und gesund, hoffe deshalb auch so euch in der lieben Heimat.
 
 
Die herzlichsten Grüße sendet Erich


Die Mutter, Frau Auguste Reumschüssel, schrieb Briefe an die Wehrmachtauskunftsstelle und an den Türk. Roten Halbmond

        





Nach 50 Jahren keimt neue Hoffnung auf, doch noch Informationen über den Verbleib von Erich Reumschüssel zu erhalten.




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